Airport: Bald auch Fracht-Flieger

Weeze (mia)

Airport-Geschäftsführer Ludger van Bebber ist zufrieden mit dem gestrigen Dienstag: Mit „Business Direct Smart Solutions“ hat sich nun das erste Logistik-Unternehmen am Airport Weeze angesiedelt. Erste Fracht-Flüge sind für Mitte des Jahres geplant, an fünf Tagen in der Woche wird das Unternehmen dann Ersatzteile unterschiedlicher Industriezweige nach Großbritannien transportieren

Erste Flüge Mitte des Jahres

Die Säule „Cargo“ solle in Zukunft auf- und weiter ausgebaut werden, so der Geschäftsführer. „Nach dem Durchbruch im Passagierbereich ist für uns jetzt das Cargogeschäft besonders wichtig“, sagte van Bebber gestern am Airport. Für den Standort Weeze habe sich das britische Unternehmen wegen der geographisch günstigen Lage entschieden: „Es gibt hier die Nähe zu potenziellen Kunden in den Niederlanden und im Ruhrgebiet“, sagt Matthias Wellbrock, Geschäftsführer der deutschen GmbH von Business Direct.

„Business Direct hat sich auf High-Speed-Logistik spezialisiert, wir bieten tägliche Frachtflüge nach Großbritannien an“, erklärt Wellbrock. Bis 20 Uhr holen Mitarbeiter des Unternehmens im betriebseigenen Sprinter kaputte Maschinenteile bei den Kunden ab, transportieren sie zum Airport und laden die Waren dort direkt auf dem Rollfeld in das Flugzeug, das um 21 Uhr abhebt. Eine Stunde später landet die Maschine dann in Coventry, von wo aus die Teile weitertransportiert werden.

„Unser Prinzip ist die schnelle Belieferung von Märkten, deren geographische Lage nicht ganz einfach ist“, so Wellbrock. In Deutschland funktioniere das Ganze für Kunden, die rund zwei Autostunden von Weeze entfernt seien.

Die Nacht werde, so van Bebber, für die Verteilung des Produkts genutzt. Am frühen Morgen werde das Ersatzteil dann entweder direkt ausgeliefert oder in einer mit einem Pin-Code gesicherten Box deponiert. Dort kann der Kunde das Ersatzteil dann abholen. Laut Airport-Geschäftsführer ist der direkte Transport „in einer Kette“ der große Vorteil für die Kunden. Denn: „Geht dem Bauer in der Erntezeit der Mähdrescher kaputt, zählt für sein Geschäft schließlich jede Stunde“, hebt van Bebber hervor. Geliefert werde von Punkt zu Punkt, anders als bei vielen Logistik-Unternehmen gebe es keine Verteilzentren, in denen Zeit verloren geht. Wichtig: „Das Ganze würde mit Passagiermaschinen nicht funktionieren. Wir haben eigene Frachtflugzeuge, die starten, wann wir es wollen“, erklärt Matthias Wellbrock.
 

Quelle:
Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Publikation: Rheinische Post Kevelaer
Ausgabe: Nr.50
Datum: Mittwoch, den 28. Februar 2007
Seite: Nr.9