Ein Sky Train ist hier nicht erwünscht

11.06.2007 / LOKALAUSGABE / KLEVE

FLUGHAFEN. Die Landespolitiker haben viel geredet - und etliche Eindrücke mitgenommen. Aber: Das Urteil steht noch aus. WEEZE. Beim Thema Schiene konnte sich Ludger van Bebber einen Seitenhieb in Richtung Düsseldorf nicht verkneifen. Er sei nicht gewillt, hier in Weeze etwas Ähnliches zu haben wie den Sky Train, führte der Geschäftsführer mit Blick auf die technischen Schwierigkeiten an, durch die sich das Fahrzeug in der Landeshauptstadt unbeliebt gemacht hat. Gleichwohl hat er sicher ein Interesse an einer verbesserten Anbindung seines Areals.

Einzig der Sprecher der Grünen, Horst Becker, mochte sich gestern nicht in die Lobeshymnen ob der guten Entwicklung einreihen. Die Regionalflughäfen seien übersubventioniert, meckerte Becker, und darüber hinaus habe die EU schon häufiger dort eingreifen müssen, wo die Firma Ryanair einfliege. "Flughäfen müssen sich am Markt behaupten", unterstrich Becker. Öffentliche Gelder gehörten nicht in den Flughafen.

Weeze ist auch für die Niederländer ein wichtiges Ziel. Das ist gestern von den Vertretern der Kamer van Koophandel Centraal Gelderland deutlich gemacht worden. Und auch Heinz Sahner (CDU-Landtagsfraktion) hob den Standort als "Jobmaschine" und als zentralen Punkt im euregionalen Grenzraum hervor. Das noch ausstehende Urteil vom Bundesverwaltungsgericht Leipzig scheint unter den Politikern letztlich bereits positiv beschieden - zumindest war gestern mit Ausnahme des Grünen-Kommentars kein öffentliches Argwöhnen oder Befürchten zu vernehmen. Eben: gute Stimmung in der Nähe der Landebahn. Und dass auch Weezes Bürgermeister Ulrich Francken es begrüßt, wenn der Airport Niederrhein schon in die Konzeption 2020 stärker einbezogen würde, wird niemanden wundern. Was von der gestrigen Sitzung bleibt? Einige Eindrücke und politische Folgeaufträge sowie die Erkenntnis, dass man sich beeilen muss, wenn man den einzigen Zug bekommen will, der zeitnah in Richtung Düsseldorf abfährt. (sovo)