Vom Vorteil, sich fremd zu bleiben...

27.08.2007 / LOKALAUSGABE / NIEDERRHEIN

FORUM. 500 Deutsche und Niederländer rückten zusammen. Wirtschaftsförderung im Hunnenzelt.
AM NIEDERRHEIN. Das ist schon ein bisschen anders, in den Niederlanden. Oder können Sie sich vorstellen, dass der Moderator eines hochrangig besetzten Unternehmerforums auf der deutschen Seite des Niederrheins mit dem Megaphon durch den Saal marschiert und um Ruhe brüllt? Nun, aber das gerade ist es ja, was der Niederländisch-Deutsche Businessclub und der Huntenkring Businessclub mit ihrer zweiten "Euregionale" denn auch wollten: mit Freude anders sein und dennoch zusammenfinden. Oder wie Schirmherr Regierungspräsident Jürgen Büssow formulierte: "Lasst uns die Unterschiede zwischen Deutschen und Niederländern pflegen. Das macht beide Seiten weiter neugierig aufeinander."

Rappelvoll war das Forum, zu dem die Veranstalter 500 deutsche und niederländische Unternehmer, Politiker, Verwaltungsmenschen auf ein ungewöhnliches Tagungsgelände eingeladen hatten: auf die Wiesen des Huntenpop Festivals in Varsselder. Auf dem Acker gegenüber trudelten die Festivalfans mit Rucksack und Campingmobil ein, drinnen freute man sich, als der erste Festredner mutig im stickigen Hunnenzelt die Anzugjacke ablegte - und die Ärmel aufkrempelte. Zum Networken, ja auch das. Und zum einander Näherkommen.

Das klappte schon deshalb ganz gut, weil das kulturelle Beiprogramm dank technischer Ünterstützung an Phonstärke ordentlich was zu bieten hatte. Was wiederum den Vorteil hatte, dass niemand sich wundern musste, wenn etwa Regierungspräsident Büssow und Weezes Bürgermeister Ulrich Francken die Köpfe zusammensteckten.

Natürlich war der Flughafen Weeze auch offiziell Thema. Als wichtigstes Projekt einer gemeinsamen Verkehrsinfrastruktur sei der für das dichteste Logistik- Dreieck der Welt (Dortmund-Amsterdam-Antwerpen-Dortmund) von ebenso großer Bedeutung wie der Eiserne Rhein (Büssow). "Es gibt Fortschritte in der Zusammenarbeit", lobte Büssows Kollege auf niederländischer Seite, Clemens Cornielje (Commissaris van de Konigin), aber es gebe im behördlichen und ökonomischen Miteinander noch viel zu tun. (wasch)