Weeze- Kanzlerin Merkel
Hoher Besuch für Pofalla

  Weeze - das ist Pofalla-Land. Hier wurde der CDU-Generalsekretär groß, auch was Politik betrifft. Nun kam sogar Kanzlerin Merkel ihn dort besuchen!
Von MICHAEL KERST „Lieber Ronald Pofalla!“ Bundeskanzlerin Angela Merkel gab sich bei ihrem Besuch im niederrheinischen Weeze betont herzlich und ließ keinen Zweifel, wem ihre Visite vor allem galt: einem ihrer engsten Vertrauten, CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla.
Weeze ist Pofalla-Land. Hier wurde der zweitmächtigste Mann der größten Regierungspartei vor gut 48 Jahren geboren, hier verdiente er sich die ersten politischen Sporen.
Eine Legende, die sich hier hartnäckig hält, ist die, dass Klein Ronald als Kind auf dem Schoß von Helmut Kohl gesessen und schon damals den Entschluss gefasst habe: „Ich werde Bundeskanzler!“ Die Geschichte muss nicht stimmen, aber sie würde perfekt zum Lebenslauf des Berufspolitikers Pofalla passen.
Klar, der Mann hat einen ordentlichen Beruf gelernt – oder sogar zwei: Er ist ausgebildeter Sozialpädagoge und Volljurist. Aber eigentlich stand sein Ziel, Politiker zu werden, fest. Die Stationen: Mit 15 Jahren Eintritt in die Junge Union (JU), ein Jahr später in die CDU. 1979 wurde Pofalla jüngster Fraktionsvorsitzender des Landes im Weezer Gemeinderat (bis 1992), 1986 bis 1992 Landesvorsitzender der JU.
„Man muss sich positionieren in der Politik!“ ist einer der Glaubenssätze des Ronald Pofalla. Und das tat er – wenn nötig – auch mit Ellenbogen-Einsatz. Nachdem er 1990 den langjährigen Kreis Klever CDU-Bundestagsabgeordneten Heinz Seesing beerbt hatte, stieß er diesen ein Jahr später auch vom Stuhl des Kreisvorsitzenden – unter Umständen, die ihm auch manche Parteifreunde krumm nahmen.
Was folgte, war ein kometenhafter Aufstieg: 2000 Niederrhein-Vorsitzender der CDU, 2002 Justitiar der CDU-Bundestagsfraktion, 2004 Vize-Fraktionschef, am 5. Dezember 2005 dann Generalsekretär. Längst gilt Pofalla als „ministrabel“, also als Kandidat für das Amt eines Bundesministers. Und dann? … der Mann ist ja erst 48!
Jetzt jedenfalls gab er sein Amt als Kreisvorsitzender auf – und dass dazu die Kanzlerin auf den „hauseigenen“ Flughafen Weeze einschwebte, ist bemerkenswert – und unterstreicht die Bedeutung des CDU-„Generals“. Und die Menschen aus dem Kreis Kleve, die kamen nach Laarbruch „Kanzlerin gucken“. Pofalla hat’s gefreut – er strahlte!
[20.09.2007]
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