Weiterbau der B67 im Gespräch

22.11.2007 / Lokalausgabe

BERND FINKE

MEHR. "Politik ist kein Selbstzweck" und "Bildung ist der Schlüssel zu sozialer Kompetenz" waren nur zwei von zahlreichen markanten Sätzen in dem Vortrag über die zukünftige Kreispolitik, den Ulrike Ulrich am Dienstag im Saal Baumann hielt. Das Referat der seit September amtierenden Kreisparteivorsitzenden war Höhe- und Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbands Rees, zu der Andre Fenger knapp 40 Mitglieder, darunter auch Bürgermeister Dr. Bruno Ketteler, begrüßen konnte.

Paul Awater

wurde geehrt

Zunächst aber stand mit Paul Awater ein Jubilar im Rampenlicht, der, so der Stadtverbandsvorsitzende Andre Fenger, "seit 50 Jahren für die Ziele und Ideale der CDU einsteht". Eine goldene Ehrennadel, eine Urkunde und rauschender Beifall waren der verdiente Lohn für Awaters langjährige Parteitreue. In Abwesenheit wurden danach auch Heinz Belting für 40-jährige und Horst Wender für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Ulrike Ulrich ging zunächst auf die im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel erfolgte Verabschiedung von Ronald Pofalla als Kreisparteivorsitzender und ihre eigene Wahl zu dessen Amtsnachfolgerin ein. Das sei eine "ganz besonders tolle Sache" gewesen, schwärmte die Diplom-Kauffrau von ihrem großen Tag in Weeze, womit sie auch schon beim Thema Flughafen war. Wenn die diesbezüglichen Planungen verwirklicht würden, so würde dies eine "riesige Zahl von Arbeitsplätzen" bedeuten, unterstrich Ulrich.

Die Themen "Betuwe-Linie" - dies sei mehr eine Sache der Landes- und Bundespolitik - und "Demografischer Wandel" streifend, betonte Ulrich, ehemaliges Mitglied der Jungen Union, die Notwendigkeit neue Mitglieder zu gewinnen. "Politische Arbeit, zu diskutieren, sich auszutauschen und auf gemeinsame Ziele zu verständigen, macht auch Spaß", warb Ulrich, ehe sie sich dem Thema "Abgrabungen" zuwandte. Die Kreis-CDU werde "nicht locker lassen", bei ihrer Initiative, das landesplanerische Regelwerk zu ändern; der im Landesentwicklungsplan vorgegebene Zeithorizont müsse von 50 auf 30 Jahre verkürzt werden, forderte Ulrike Ulrich, riesige Flächenausweisungen im Kreis Kleve insgesamt und vor allem auch um Rees wären dann nicht mehr erforderlich.

In der nachfolgenden Diskussion teilten Ulrich wie auch Ketteler mit, dass der Weiterbau der B 67 als Verbindungsachse zwischen den Bundesautobahnen A 57 und A 3 über Kehrum hinaus, auch im Hinblick auf eine verbesserte Verkehrsanbindung des Flughafens Weeze, wieder im Gespräch ist.

Mit einem klaren Votum Ulrichs für die Erhaltung landwirtschaftlicher Betriebe klang die Versammlung aus.

FRAGEN ÜBER FRAGEN

Nicht alle der nach dem Vortrag von Ulrike Ulrich bzw. unter Verschiedenes gestellten Fragen konnten von ihr selbst bzw. von Bürgermeister Dr. Ketteler zur Zufriedenheit der Anwesenden beantwortet werden. Aber angesichts eines enormen Fragenkatalogs, der von der Diätenerhöhung der Bundestagsabgeordneten über den von den Grünen geforderten "Kies-Euro" bis zur Herabwürdigung von Frauen in bestimmten Sendungen privater Fernsehsender reichte, war dies nur allzu verständlich.