Pofalla lobt Straelens Steuerpolitik

Straelen Zu Straelen fällt Ronald Pofalla nur Positives ein. Eine „Perle“ sei die Stadt mit der höchsten Arbeitsplatzdichte im ganzen Kreis Kleve, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete gestern im kleinen Sitzungssaal des Rathauses, bevor er mit der Firma Polyplast Müller einen der großen Gewerbesteuerzahler der Blumen- und Gemüsestadt besuchte. Konkurrenzlos niedrig ist die Gewerbesteuer, die dieses und andere Unternehmen bezahlen. Pofalla hält nichts davon, den Satz heraufzusetzen. „Die Zuverlässigkeit der Steuerpolitik ist wichtig. Die Straelener sind auf dem richtigen Weg, sie sollten es bei den Sätzen lassen.“

Bedeutend für den Gartenbau-Standort ist aus Sicht des Gastes der Anschluss des Gewerbegebiets Niederdorf an die A 40. Landesverkehrsminister Oliver Wittke habe eine positive Stellungnahme abgegeben, die Unterlagen seien schon im Bundesverkehrsministerium, beschrieb Pofalla den Stand der Dinge. Er empfahl, einige Wochen zu warten. „Wenn sich dann nichts getan hat, will ich der Sache nachgehen“, versprach er den Vertretern der Stadtverwaltung und den CDU-Kommunalpolitikern am Tisch.

Auf Erleichterung können Gärtner und Bauern beim Rekrutieren ausländischer Erntehelfer hoffen. „Wir werden für die nächste Saison wieder ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren einführen“, kündigte der Besucher aus Berlin an. Er verwies darauf, dass, auch wegen der gesunkenen Arbeitslosigkeit, faktisch keine Deutschen für diese Tätigkeiten zu finden seien. In Straelen und Umgebung sei der Einsatz polnischer Arbeitskräfte, zum Beispiel zum Spargelstechen, schon seit Jahrzehnten üblich. Für wichtig halten die Straelener den Flughafen Weeze. Dass sich die neue Ryanair-Verbindung von Breslau auf den Transport polnischer Helfer auswirke, bezweifelte Bürgermeister Johannes Giesen. Wegen des umfangreichen Gepäcks ist das Auto das geeignetere Verkehrsmittel.

Vor Panikmache warnte Giesen beim in Kastanienburg geplanten Gartenbaugebiet (die RP berichtete). Er betonte, dass die wasserwirtschaftliche und ökologische Bedeutung des Veens für die Stadt oben auf der Liste stünden. „Der Antrag ist noch nicht komplett“, erklärte der Bürgermeister. Wenn dem so ist, soll die Öffentlichkeit informiert werden, wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des Januars.

- /MICHAEL KLATT

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