Skifahren im Riesengebirge

Weeze, 01.04.2008, Wolfgang Remy
Gestern startete die erste Ryanair-Maschine vom Airport Weeze nach Breslau.
Privat mit an Bord: Bürgermeister Ulrich Francken.

Die polnische Folklore-Gruppe, eigens für den Jungfernflug angereist, stieg nicht mit an Bord, dafür - ganz privat - Weezes Bürgermeister. „Polen ist viel interessanter als man vielleicht denkt”, verabschiedete sich Ulrich Francken, verschwand in der Boeing 737-800. Pünktlich um 10 Uhr hob der Ryanair-Flieger zum Erstflug vom Airport Weeze in Richtung Breslau ab. Drei mal wöchentlich steuert Ryanair jetzt wöchentlich Breslau und zweimal Bromberg im Norden des Landes an. Ziele, die natürlich besonders für hier in der Region lebende Polen hochinteressant sind. „Eine Spedition, bei der viele Polen arbeiten, will sogar ihren Schichtplan auf unsere Flugzeiten abstimmen”, sagte Anja Seugling, Ryanair-Marketing-Managerin für Deutschland. Mit der Auslastung der Maschinen sei man schon jetzt „sehr zufrieden”. Polen, die von Weeze aus mit dem Flieger statt per Bus nach Hause reisen, würden jetzt zehn Stunden schneller heimkommen – „sogar günstiger als mit dem Bus”. „Die Flugverbindung ist ebenso für Unternehmen hochinteressant”, betonte Konsulin Malgorzata Wejtko, zuständig für Handel und Investitionen - und spielte damit nicht zuletzt auf steuerbegünstigte Sonderwirtschaftszonen an. Dass der Tourismus großes Potential birgt, darauf wies Flughafenchef Ludger van Bebber hin. Ein gutes Beispiel sei Bürgermeister Francken. Der ist ja zum Skifahren ins Riesengebirge aufgebrochen.

Immer mehr Deutsche machen Urlaub in Polen, im letzten Jahr waren es 5,3 Mio. Touristen. Tendenz steigend. Darauf wies Klaus Klöppel vom polnischen Fremdenverkehrsamt in Berlin hin. Kein Wunder: Uni-Städte wie Breslau und Bromberg locken gerade junge Menschen. Die Hälfte der Polen ist jünger als 35 Jahre. Die Region bietet aber auch viele historische Highlights. Städte wie Thorn und Kulm sind mittelalterliche Kleinode.   

N R Z