Port Niederrhein

16.04.2008 / Lokalausgabe

MARKUS PETERS

DUISBURG. Der Ausweg liegt rund 14 Kilometer vor den Toren der Stadt. Nördlich. Zwischen Voerde und Wesel. Dorthin könnte sich der Duisburger Hafen ausbreiten. Da "Duis-port" auf der Suche nach geeigneten Expansionflächen innerhalb der Stadt nicht mehr fündig wird, spricht sich die niederrheinische Industrie- und Handelskammer (IHK) für eine Kooperation aller Häfen von Duisburg bis nach Emmerich aus. "Insbesondere Areale, die am Rhein liegen und über Eisenbahn- und Autobahnanschluss verfügen, sind nur noch am Niederrhein zu finden", erklärte Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger gestern auf der Jahrespressekonferenz in Duisburg.

Wie eine solche Kooperation konkret aussehen könne, mochte Dietzfelbinger noch nicht skizzieren: "Über organisatorische Fragen können wir am Ende reden. Zunächst müssen die entscheidenden Dinge geklärt werden." IHK-Präsident Thomas Hüttemann appellierte an alle Beteiligten, "möglichst zügig zu konkreten Ergebnissen zu kommen." Eines dürfte allerdings klar sein: Eine Kooperation der Häfen kann es nur unter Führung von "Duisport" geben: "Das ist die bekannte Marke", so Stefan Dietzfelbinger, "sie steht für den größten Binnenhafen der Welt." Unter Moderation des Landeswirtschaftsministeriums will die Kammer in diesem Jahr die Kooperations-Pläne weiter vorantreiben.

Um die Chancen der Logistikregion Niederrhein zu verbessern, sei insbesondere der zügige Ausbau des sogenannten "Eisernen Rheins", die Bahnstrecke von Duisburg nach Antwerpen, von entscheidender Bedeutung. "Zunächst sollte die alte Trasse reaktiviert werden, später ist eine neue denkbar," so Hüttemann.

Eine erfreuliche Entwicklung bescheinigte der IHK-Präsident dem Flughafen Weeze. 870.000 Passagiere im Jahr 2007 seien ein großer Erfolg. Auch die Entwicklung beim Frachtflug sei erfreulich und verleihe der Region zusätzliche Schubkraft. Jetzt gelte es noch, die Erreichbarkeit des Airports zu verbessern. Dazu gehöre nicht nur der Bau der Umgehung von Weeze, sondern auch zahlreiche verkehrslenkende Maßnahmen. Noch in diesem Jahr wolle man ein neues Verkehrsgutachten vorlegen, so IHK-Experte Werner Kühlkamp. Denn die Anbindung sei auch entscheidend für den Erfolg der Tourismusregion Niederrhein. "Es ist wichtig, dass insbesondere Kurzurlauber, die durch den Flughafen Weeze angesprochen werden, die Sehenswürdigkeiten der Region schnell erreichen können", betont Dietzfelbinger.

Beim Thema Kies will die Kammer noch in diesem Jahr politisch Verantwortliche und die Kies- und Sandindustrie an einen Tisch bringen, um die Bedeutung der Branche für den regionalen Arbeitsmarkt zu verdeutlichen. Allerdings sei es wichtig, über die Abgrabungen einen Konsens mit der Bevölkerung und den Verantwortlichen vor Ort zu erzielen.

Beim umstrittenen Thema Umweltzone zeigte sich die IHK erfreut darüber, dass sie sich mit ihren Argumenten gegen eine zusammenhängende Fahrverbotsfläche im Ruhrgebiet durchsetzen konnte.
Stefan Dietzfelbinger macht sich für eine Kooperation der Häfen stark Noch viel zu leer: der Lippemündungsraum. (Foto: Hafen Emmelsum)