Airport: Spreen bittet Rüttgers um Hilfe

VON JÜRGEN LOOSEN

kreiskleve „Bitte helfen Sie uns, bestehende Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. Von einem Verlust des Airports könnte sich unsere Region aus eigener Kraft auf lange Zeit nicht erholen“: Landrat Wolfgang Spreen hat gestern Nachmittag in einem Brief den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Jürgen Rüttgers (CDU), um Hilfe gebeten. Nach Ansicht von Spreen mache die Begründung des Oberverwaltungsgerichts Münster deutlich, „dass das Gericht nicht hinreichend von dem öffentlichen Interesse gerade auch des Landes NRW am Airport Weeze überzeugt ist“. Deshalb solle der Ministerpräsident „das Landesinteresse in geeigneter Weise persönlich zum Ausdruck bringen“.
Akute Gefährdung

In dem Schreiben betonte Spreen, der Fortbestand des „für den Niederrhein außerordentlich wichtigen und erfolgreichen Airports Weeze“ sei in der Folge des einstweiligen Beschlusses des OVG „akut gefährdet“. Allein in Weeze seien 1000 Arbeitsplätze in Gefahr, ein Mehrfaches in der Region. Durch die zunächst einstweilige, aber innerhalb von nur zehn Tagen umzusetzende Reduzierung der Betriebszeiten auf 6 bis 23 Uhr (zuvor 5 bis 24 Uhr) sei „die Abwicklung der laufenden Flugpläne nicht mehr möglich“. Zahllose Reisende seien betroffen. Ryanair habe angekündigt, seine Basis „mit in diesem Jahr voraussichtlich zwei Millionen Passagieren kurzfristig schließen zu müssen, wenn nicht innerhalb kürzester Zeit eine Lösung gefunden wird. Das würde voraussichtlich das Aus für den Airport und die daran hängenden Arbeitsplätze bedeuten“. Ein weiteres Schreiben an Regierungspräsident Jürgen Büssow hat Spreen dem Brief an Rüttgers als Anlage beigelegt.
Brief an Büssow

In dem Brief an die Bezirksregierung verdeutlicht Spreen nochmals die große Bedeutung und das öffentliche Interesse fast aller Bürger des Kreises Kleve am Fortbestand des Flughafens und am Erhalt der Basis von Ryanair. Aber der Airport brauche für einen wirtschaftlichen Betrieb solche Betriebszeiten, die insbesondere den Erhalt und Ausbau der Basis ermöglichen und gewährleisten. „Bei allem Verständnis für berechtigte Interessen der Kläger kann und darf dies in der Abwägung mit den überragenden Gemeinwohlinteressen von Tausenden von Menschen nicht zu einer Gefährdung oder gar zum vollständigen Verlust der Basis, des Airports und von Tausenden von Arbeitsplätzen führen. Solche Konsequenzen dürfen nicht die Folge von Einzelinteressen sein. Es muss andere Möglichkeiten geben, als das Kind mit dem Bade auszuschütten“, schreibt Spreen. Und bittet Büssow, sein „Möglichstes für den Erhalt des Airports und der Ryanair-Basis zu tun und allen an dem Verfahren Beteiligten ihre große Verantwortung für den Airport Weeze sowie das öffentliche Interesse an seinem Erhalt zu verdeutlichen“.

Info: Die Initiative „Pro Niederrhein“ hat eine Solidaritätssaktion für den Airport Weeze gestartet. Über den nachstehenden Link gelangen Interessenten dahin:
http://www.pro-niederrhein.net/untersch ... ktion/2009 

RP-Online