Einfach mal drüber sprechen

FLUGHAFENGEGNER. Bei einer Informationsveranstaltung sollen die Mitglieder der Aktionsgemeinschaft noch diese Woche über das "Dialogangebot" des Flughafens unterrichtet werden.

WEEZE. Nach der Eskalation des Streits im Vorstand von "Stopp Laarbruch" (die NRZ berichtete) sollen die Mitglieder des Vereins noch in dieser Woche zu einer Informationsveranstaltung eingeladen werden. Dort soll das Verhandlungsangebot des Flughafens auf der Tagesordnung stehen.

Laut Geschäftsführer Ludger van Bebber hat der Flughafen den vorm Oberverwaltungsgericht erfolgreichen Klägern ein "ergebnisoffenes Dialogangebot" unterbreitet. Bei den Verhandlungen solle geklärt werden, inwieweit der Flughafen seinen Gegnern bei möglichen Einschränkungen der luftrechtlichen Genehmigung oder der Finanzierung beispielsweise von Schallschutzmaßnahmen entgegenkommen könnte.

Der fünfköpfige Vorstand der Aktionsgemeinschaft hatte derlei Verhandlungen Anfang Juli mehrheitlich abgelehnt. Der erste Vorsitzende Ahmet Siegel hält das für rechtswidrig. Seiner Ansicht nach hätten die Mitglieder zu diesem Thema befragt werden müssen, auch die Mehrheit der Kläger wünsche dies. Da sich Vorstandsmitglied und Geschäftsführer Ulrich Legowie geweigert habe, die nötigen Mitgliederlisten herauszugeben, habe er juristische Schritte einleiten müssen, so Siegel. Legowie ist wegen des Streits wie berichtet am Freitag zurückgetreten.

Zu der Informationsveranstaltung wird auch der Anwalt der Kläger erwartet, der der Aktionsgemeinschaft eine juristische Einschätzung der Situation geben soll. Sollten sich die Mitglieder dazu entscheiden, wird es außerdem in Kürze eine reguläre Mitgliederversammlung geben, die das weitere Vorgehen und Vorstandsneuwahlen beschließen kann. (jes)


04.09.2006