Vorsitzende der
Flughafen-Gegner klagt nicht mehr
AIRPORT. Van Straelen: Ich bin irrtümlich auf der Klägerliste
gelandet. Ihr Mann klagt weiter.
KEVELAER. Die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm und
Luftverschmutzung, Heike van Straelen, hat ihre Klage gegen den
Flughafen zurückgenommen. Sie beteuert aber, dass dies keine Bedeutung
habe, da ihr Mann Rüdiger van Straelen seine Klage weiter aufrecht
erhalte. Außerdem seien sie und ihre beiden Töchter ohnehin nur wegen
eines Irrtums des früheren Anwalts der Flughafengegner auf der
Klägerliste gewesen.
Heike van Straelen ist seit Oktober vergangenen Jahres Vorsitzende der
Aktionsgemeinschaft und Verfechterin einer harten Linie: "Ich will keine
Kompromisse und keine Verhandlungen", war ihr Credo bei den turbulenten
Auseinandersetzungen mit ihrem Vorgänger Ahmet Siegel. Dem wurde
vorgeworfen, Verhandlungen mit dem Flughafen anzustreben und Kläger dazu
zu animieren, ihre Klagen niederzulegen (die NRZ berichtete).
Dass ausgerechnet sie jetzt ihre Klage niedergelegt hat, empfindet van
Straelen nicht als merkwürdig. "Das war einfach nur eine Kostenfrage",
sagt sie. Die Aktionsgemeinschaft habe sie und ihre Kinder nicht nicht
als Kläger nominiert, werde also auch keine Kosten übernehmen. Außerdem
habe sie keine "Rechtsschutzinteressen". Dass sie auf der Klägerliste
gelandet sei, sei dem "Chaos in der Kanzlei Bohl" (der Ex-Anwalt)
geschuldet gewesen. Sie habe erst nach dem Urteil des
Oberverwaltungsgerichtes Anfang vergangenen Jahres davon erfahren, dass
sie auf der Liste stehe.
Stimmt nicht, sagt ihr Vorgänger Ahmet Siegel. Er behauptet wie auch
Anwalt Johannes Bohl, dass die van Straelens früher davon wussten, die
Aufnahme Heike van Straelens auf die Klägerliste sogar auf
ausdrücklichen Wunsch ihres Ehemannes erfolgt sei. Siegel schwört
außerdem Stein und Bein, dass seine Nachfolgerin noch bei der letzten
gemeinsamen Vorstandssitzung (van Straelen war früher Siegels
Stellvertreterin) ausdrücklich gesagt habe, dass sie ihre Klage niemals
zurückziehen werde.
26.01.2007 JAN JESSEN
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