Ausgebuchter Flieger Richtung Irak

21.06.2007 / LOKALAUSGABE / KLEVE

AIRPORT. Ab Weeze geht es ab sofort einmal pro Woche nach Erbil. Kein anderer Flughafen steuert die Region ab NRW an. WEEZE. Lange Schlangen im Terminal des Niederrhein-Flughafens. Typisches Bild in den ersten Ferientagen an allen Airports. Doch die Kreis Klever scheren aus - und bieten seit gestern die erste Verbindung in die nordirakische Stadt Erbil von Nordrhein-Westfalen aus einmal wöchentlich an.

Eine Krisenregion? Nein, hieß es gestern Abend von offizieller Seite der Charterfluggesellschaft Hamburg Internation und dem Frankfurter Reiseveranstalter Zargos Air. "Wir beauftragen Wirtschaftssicherheitsdienste, die den Markt und auch das Gebiet genauestens prüfen." Das hätten sie nach dem letzten Anschlag in Erbil mit 13 Toten im Mai gemacht, hieß es von Patrick Lutz, Pressersprecher bei Hamburg International. Sicherheit für Mitarbeiter, Passagiere und Maschinen stünden stets im Vordergrund, versicherten sie.

Keine zusätzlichen Sicherheitskontrollen gebe es am Airport, erklärte Sprecher Holger Terhorst: "100 Prozent Sicherheits- und Gepäckkontrolle" würden garantiert.

Volle Flieger kündigt Zagros Air-Mitarbeiterin Balsam Elfauzan an. Bis Ende Juli wären die Maschinen mit 149 Sitzplätzen ausgebucht. Sogar ein zusätzlicher Flug sei eingeplant worden.

Vornehmlich würden Familien, die ihre kurdischen Verwandten in der Provinz Erbil besuchen, die neue Verbindung ab Niederrhein nutzen. Geschäftsreisende in die doch von vielen gelobte aufstrebende irakische Wirtschaftsregion - Fehlanzeige. Die würden eher ab Frankfurt fliegen.

Auch wenn die Passagierzahlen stimmten, konnte Elfauzan nicht ausschließen, dass man in naher Zukunft vielleicht doch eher ab Düsseldorf abheben wolle.

DIRK KRAAYVANGER