Feuer frei auf dem Airport

MESSE. Trainings und Demonstrationen halten Wehrleute und Besucher in Atem. Vorträge und Informationen noch bis Samstag.

WEEZE. Das bedeutet sein Ende. Zwei Reifen und die Fahrertür berühren den Boden, alles andere ragt in die Luft. Die Motorhaube ist einen Spalt geöffnet. So liegt es da, das kleine rote Auto. Zu retten ist es wohl kaum. Drumherum herrscht jede Menge Trubel: Die Feuerwehr-Crew Winnekendonk baut gerade eine Stütze für das Fahrzeug zusammen, schneidet sein Dach auf, räumt den Rettungskräften ihren Weg frei. Sirenen erklingen im Hintergrund, aus sicherer Entfernung sind Flammen zu beobachten. Auch in der unmittelbaren Nachbarschaft qualmt es mächtig. Doch die Winnekendonker bleiben konzentriert bei ihrem Auto.

Möglicherweise weitere Messen

"Ihr müsst euch vorstellen, dass da drin ein Verletzter liegt, dem jede Bewegung des Wagens schmerzt", gibt "Instructor" Markus Wirtz Anweisung neben dem Auto. Gesagt, getan. "Gut gemacht", lautet das Resümee nach der Arbeit der Winnekendonker Löschgruppe auf dem Gelände des Airports. Bis einschließlich Samstag geht´s dort heiß her, bei der ersten Fire Experience.Eu, der Fachmesse für Feuerwehr, Brandschutz, Rettungsdienst und technische Hilfeleistung.

"Solche Übungen sind sehr wichtig", sagt Benjamin Schumann von dem Erlanger Unternehmen Lukas Hydraulik, welches als einer von mehr als 100 Ausstellern auf der Messe aktiv ist. In einem Vorgespräch mit den Wehrleuten haben sie erfahren, dass bei solchen Situationen häufig die Routine fehle und die Einsatzkräfte nur wenig Erfahrung mit Rettungssystemen zur Unterstützung in derartigen Situationen haben.

Neben Trainings, Seminaren und Vorträgen gibt´s jede Menge Produktinformationen, vom Schutzanzug über technisches Equipment bis zum Rauchmelder. Wenn´s gut läuft, erwartet Mit-Organisator Günther Zaluskowski in den drei Tagen rund 10 000 Besucher. Zaluskowski hat die Messe mit Thorsten Singer, dem ersten Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Brandschutz-Feuerwehr-Training, auf die Beine gestellt. Schirmherr ist Regierungspräsident Jürgen Büssow. Eine Fortsetzung der Messe gibt´s im kommenden Jahr "auf jeden Fall", so Zaluskowski. Termin ist der 16. bis 18. Oktober. "Möglicherweise ist das auch der Startschuss für weitere Messen auf dem Airport-Gelände", so Zaluskowski.Unter den Ausstellern befindet sich auch das Trainingszentrum BOTC, welches seinen Sitz momentan noch im niederländischen Boxmeer hat. Ab Januar 2008 geht´s mit einem interdisziplinären Trainingszentrum für Feuerwehr, Polizei und Katastrophenschutz auf das Airport-Gelände.

"In Boxmeer stehen zwei Hektar zur Verfügung, die sind inzwischen ausgelastet", erklärt Jürgen Buil, der sich um das Marketing der niederländischen Firma auf deutscher Seite kümmert, "in Weeze stehen uns 20 Hektar zur Verfügung."

Ab März starten dort die ersten Trainingsangebote. Rund 100 Arbeitsplätze sollen damit geschaffen werden. Allerdings: "So viele werden es zu Anfang noch nicht sein", so Marketingmann Jürgen Buil. (KR)

25.10.2007    KATRIN REINDERS