DREI FRAGEN AN RALPH BEISEL "Der Flughafen ist auf einem guten Weg"

AVD-Hauptgeschäftsführer besucht Niederrhein Airport und macht Komplimente.

WEEZE. Ralph Beisel (41) ist Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen. Der Verband wurde 1947 gegründet und vertritt 60 Flughäfen in der Schweiz, Österreich und in Deutschland. In der vergangenen Woche war er auf dem Niederrhein-Airport zu Gast.

NRZ: Was war der Grund, den Airport ins Direktorium des ADV und damit in den Club der großen deutschen Flughäfen aufzunehmen?

Beisel: "Mit dieser wichtigen und zeitgerechten Entscheidung erkennen wir die positive Entwicklung der Regionalflughäfen an. Besonders in Weeze war die Entwicklung im vergangenen Jahr extrem dynamisch. Kaum ein anderer Flughafen in Deutschland ist in den vergangenen Monaten so stark gewachsen wie dieser."

NRZ: Trotzdem macht der Flughafen, der als einer der wenigen in Deutschland privat betrieben wird, keinen Gewinn?

Beisel: "In der Tat kann man die Flughäfen, die in Deutschland von privater Seite betrieben werden, an den Fingern einer Hand abzählen. Umso spannender ist der Weg, der hier am Niederrhein beschritten wird. Aber kaum ein deutscher Flughafen schreibt mit dem klassischen Geschäft schwarze Zahlen. Das wird mit der Infrastruktur verdient: den Geschäften, den Autovermietern und den Parkgebühren. Dennnoch leisten die Flughäfen einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur regionalen Wirtschaftsförderung."

NRZ: Über der Zukunft des Flughafens schwebt ja wie ein Damokles-Schwert das Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht um die Fluggenehmigung. Wie schätzen Sie die juristische Lage nach dem Urteil zum Memminger Flughafen ein (Anm.: Die Bundesrichter haben alle Einwände der Flughafen-Gegner, darunter auch die Frage nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung, zurückgewiesen)?

Beisel: "Ich kenne die Urteilsbegründung noch nicht, aber der Fall Memmingen ist mit Weeze nicht gleichzusetzen. Dennoch gibt es so gut wie keinen deutschen Flughafen, der nicht wegen eines Streits um Genehmigungen vor Gericht steht. Weeze ist kein Einzelfall. Aber ich bin mir sicher, dass sich der Flughafen und Geschäftsführer Ludger van Bebber mit ihrer Verteidigungsstrategie auf einem guten Weg befinden."

DIE FRAGEN STELLTE MARKUS PETERS

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