Eine runde Sache

19.02.2008 / Lokalausgabe

Appetit auf mehr machte der Kreis in Gebäckform, den Landrat Wolfgang Spreen (l.) Bürgermeister Theo Brauer überreichte.

MARKUS BÜLLES

KLEVE. Als guter Gast erwies sich gestern der Landrat. Wolfgang Spreen hatte zum Auftakt seiner Besuchsreise durch den Kreis ein Geschenk mit nach Kleve gebracht. In Gebäckform stellte sich der Kreis als runde Sache dar. Eine solche sei auch die Zusammenarbeit zwischen seiner Behörde und der Klever Verwaltung mit Bürgermeister Theo Brauer an der Spitze in den vergangenen dreieinhalb Jahren gewesen. "Wir haben gemeinsam gute Dinge auf den Weg gebracht", sagte Spreen.

Auch der Klever Verwaltungschef blickte auf eine "harmonische und kooperative Zusammenarbeit" zurück. In einem Acht-Augen-Gespräch, bei dem auch Kämmerer Willibrord Haas und der Technische Beigeordnete Jürgen Rauer dabei waren, habe man außerdem Visionen und kommende Aufgaben skizziert.

Neben weiteren Verbesserungen in den Bereichen Wirtschaftsförderung und Infrastruktur steht das Thema Bildung bei Spreen und Brauer ganz oben auf der Prioritätenliste. "Wir wollen jetzt gemeinsam Kibiz umsetzen und allen Kindern, die einen Rechtsanspruch darauf haben, einen Kindergartenplatz zur Verfügung stellen", so der Landrat.

Soziale Herkunft soll nicht über Bildung entscheiden

Willibrord Haas ergänzte, dass man wie der Kreis die "normalen Beiträge" für die Betreuung unter Dreijähriger berechnen wolle. Einer der Gründe: Die soziale Herkunft solle nicht über Bildung entscheiden. Bereits jetzt seien mehr als 90 Zwei- bis Dreijährige für das kommende Kindergartenjahr angemeldet worden. "Im Bereich Schule sind in diesem Jahr vier Millionen Euro für Baumaßnahmen vorgesehen. Und das soll so weitergehen", erklärte Brauer. Zudem werde bei der Jugendarbeit großer Wert auf Prävention gelegt.

Spreen nutzte das Gespräch auch, um Brauer für seine Unterstützung in der Debatte um den Flughafen Weeze zu danken: "Die Stadt Kleve war ein Verfechter des Airports und hat immer die Bereitschaft gezeigt, das Projekt über die Kreisumlage zu unterstützen." Der Bürgermeister nahm den Ball auf und regte an, über eine bessere Verkehrsanbindung Kleves an den Flughafen nachzudenken.

Brauer gab außerdem das Ziel aus, "Tag für Tag" den Service für die Bürger verbessern zu wollen: "Wir müssen Dienstleister sein. Das ist das A und O." Deshalb sei auch angepeilt, Serviceleistungen in Kooperation mit anderen Kommunen anzubieten. "Zum Beispiel könnte unser Jugendamt auch über die Stadt hinaus Serviceleistungen übernehmen, um wirtschaftlich effizienter zu werden" Gespräche zu diesem Thema wären bereits im Gang.

DRAISINENSTRECKE Die Draisinenstrecke zwischen Kleve, Kranenburg und Groesbeek ist nach Meinung Theo Brauers eine "touristische Zwischennutzung" der Bahnlinie. Wichtig sei, die Strecke als Verbindung für die Zukunft zu sichern: "Auch vor dem Hintergrund steigender Energiekosten." (mb)