Runde Sache für die Weezer Unfallkreuzung

 Weeze, 03.04.2008, Julia Müller
CDU und SPD fordern einen Kreisverkehr. Nun muss die Gemeinde mit dem Landesbetrieb Straßen NRW verhandeln.
Am 28. Januar starb ein 56-jähriger Radfahrer auf der Kreuzung Willy-Brandt-Ring/Weller Straße. Am 19. März wurde eine 22-jährige Autofahrerin hier schwer verletzt. Im vergangenen Jahr hat die Kreispolizei an gleicher Stelle mehrere Unfälle mit Schwerverletzten gezählt. Die Weezer fordern seit Jahren einen Kreisverkehr für diesen Unfallschwerpunkt und beschäftigten sich gestern Abend zum wiederholten Mal mit dem Thema im Bauausschuss. Das Problem: Drei der vier Straßen gehören dem Land. Die Gemeinde ist nur für den Willy-Brandt-Ring zuständig. Deshalb ist der Landesbetrieb Straßen NRW für eine Veränderung der Kreuzung gefragt. Der hatte wie berichtet bisher keinen Handlungsbedarf gesehen. Das könnte sich nun durch Daten einer neuen Verkehrszählung ändern, die Hans Königs vom Ingenieurbüro IVV Aachen gestern vorstellte. Die neuen Flugangebote bescheren den Weezern nicht nur mehr Passagiere im Terminal, sondern auch mehr Autos auf den Straßen. Von Mai 2007 bis Februar 2008 stieg die Zahl der Fahrzeuge um 61 Prozent. Tendenz steigend. Im Schnitt 4540 Autos pro Tag registrierten die Verkehrszähler im vergangenen Monat am Flughafenring. Dabei beobachteten sie häufig Rückstaus an den Kreuzungen. Für den Verkehrsexperten Königs ist ein Kreisverkehr die beste Lösung zur Entzerrung des Knotens am Willy-Brandt-Ring. Seine Argumente: geringe Unfallquote, guter Verkehrsfluss, wenig Unterhaltungskosten. Allerdings ist so ein Kreisverkehr mit rund 500 000 Euro teurer als eine Ampel, deren Bau samt Abbiegespur – grob geschätzt von Königs – 200 000 Euro kosten würde. Dazu kämen noch die Betriebskosten. Der Landesbetrieb Straßen NRW ist für die Ampel, die Weezer für den Kreisverkehr. Da die Zeit drängt, stoppten die Vertreter von CDU und SPD im Bauausschuss gestern auf Anregung des Vorsitzenden Guido Gleißner ausufernde Diskussionen und gaben der Verwaltung einstimmig den Auftrag, mit dem Landesbetrieb zu verhandeln. Ziel ist, dass ein Kreisverkehr kommt und Weeze so wenig wie möglich zuzahlen muss. Wenn alles optimal läuft, könnte es Ende 2010 rund gehen.

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