IHK: Airport Weeze besser anbinden
VON MIKE MICHEL

duisburg Kammerpräsident Thomas Hüttemann wirkte durchaus zufrieden. Die meisten Betriebe in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve hätten 2007 vom Aufschwung profitiert, so der Logistik-Unternehmer aus Duisburg-Rheinhausen. „Die Region entwickelt sich gut, die Unternehmen vertrauen unserem Standort. Das schlägt sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder. Diesen positiven Schwung müssen wir auch für die Zukunft nutzen“, so Hüttemann. Dazu müsse die hiesige Wirtschaft ihre Stärken stärken und ihre Kompetenzfelder Logistik, Tourismus, Agro-Business und Food ausbauen.

Von Lippemündung bis Emmerich

Da die Duisburger Hafen AG in der ehemaligen Montanstadt kaum noch Erweiterungsflächen bekäme, müsse man verstärkt über Kooperationen mit den niederrheinischen Häfen nachdenken, forderte der IHK-Präsident. Insbesondere rheinabwärts, vom Lippe-Mündungsraum bis nach Emmerich, gebe es ausreichend Möglichkeiten, Investitionen für die Logistik zu tätigen. „Die Marke duisport hat sich etabliert“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger. Er könne sich vorstellen, dass die Kooperation unter dem Dach der Duisburger Hafen AG umgesetzt werden könne. Die Organisationsform müsse aber am Schluss der Verhandlungen stehen.

Das „Schreckgespenst“ einer flächendeckenden Umweltzone von Duisburg bis Dortmund sei zwar abgewendet, mit der geplanten Lärmkartierung sieht die IHK aber bereits das nächste Problem auf die Region zukommen. „Die Vernunft hat gesiegt“, erklärte IHK-Verkehrsexperte Werner Kühlkamp im Hinblick auf den Kompromiss für die Umweltzone. Es sei nun Sache der beteiligten Kommunen, großzügige Ausnahmeregelungen für kleine und mittelständische Unternehmen zu treffen. Bei der Lärmkartierung sollen Städte und Gemeinden nun Maßnahmen vorschlagen, mit denen der Krach für die Anwohner reduziert werden kann. „Es geht um Lärm von Haupteisenbahnstrecken, von Autobahnen, Bund- und Landesstraßen gleichermaßen. Davon sind ja fast alle Kommunen betroffen“, so Dietzfelbinger. Er regte an, bei Neubauten und Straßenreparaturen nur noch so genannten Flüsterasphalt zu verwenden. Eine Logistik-Region wie der Niederrhein könne sich keine einschneidenden Fahrverbote und Straßensperrungen leisten, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. Kühlkamp forderte bessere Anbindung für den Airport Weeze. „Der Flughafen hat sich allen Unkenrufen zum Trotz mehr als erfreulich entwickelt. Auch als Frachtflughafen wird er immer besser angenommen.“