Sieg im Namensstreit

Landgericht Köln: Flugplatz darf wieder Leipzig-Altenburg-Airport heißen Von OTZ-Redakteur Tino Zippel Altenburg hat den Namensstreit mit dem Flughafen Leipzig/Halle gewonnen. Das Landgericht Köln hob gestern die Einstweilige Verfügung gegen die Umbenennung in Leipzig-Altenburg-Airport auf, von der sich der Platz mehr internationale Bekanntheit verspricht.

Der Richter verwies in seiner Begründung unter anderem darauf, dass Passagiere von Billigfluglinien inzwischen gewohnt seien, auf Plätzen abseits von Metropolen zu landen. Die Altenburger hatten sich bereits nach der mündlichen Verhandlung Mitte April optimistisch gezeigt, den Rechtsstreit zu gewinnen.

Gestern Mittag um 12 Uhr verkündete der Richter in Köln die Entscheidung - über die Pressesprecherin erfuhr das Flugplatz-Management vom Urteil. Wenige Minuten später entfernten Mitarbeiter von den Terminalschildern die Aufkleber, die in den vergangenen Wochen Leipzig abgedeckt hatten. Zugleich erteilte der Flugplatz den Druckauftrag für Flugpläne und schaltete die Internetseite unter neuem Namen frei. "Wir sind sehr froh, dass die Richter in Köln unserer Argumentation gefolgt sind", sagte Flughafen-Chef Jürgen Grahmann.

Der Leipziger Flughafen, der die Verfahrenkosten tragen muss, will sich nicht äußern. "Wir warten die schriftliche Urteilsbegründung ab und prüfen diese genau", sagte Sprecher Uwe Schuhart. Der Airport könnte vor dem Oberlandesgericht Köln in Revision gehen oder vor einem mitteldeutschen Gericht erneut klagen - jedoch keine Einstweilige Verfügung erwirken. Die Leipziger hatten geklagt, weil sie eine Irreführung der Verbraucher fürchteten. Sie wählten das Landgericht in Köln, weil dort der Flughafen Düsseldorf den Namensstreit gegen einen kleinen Konkurrenten gewonnen hatte. Damals untersagten die Richter dem Flugplatz Weeze, sich den Beinamen Düsseldorf zu geben. Im Unterschied zum Fall Altenburg liegen aber zwischen Düsseldorf und Weeze mehrere Großstädte wie Duisburg oder Krefeld.

In Altenburg fiel der erneute Namenswechsel auf den Tag des fünfjährigen Jubiläums von Ryanair am Flugplatz. In drei Wochen wird der 500 000. Passagier erwartet. Bis Ende April haben die Altenburger 38 234 Personen abgefertigt - ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr. Am stärksten ist das Wachstum auf der täglichen London-Linie mit einem Plus von 20 Prozent. Dreimal pro Woche fliegt Ryanair nach Barcelona - auf dieser Strecke beträgt das Plus zwischen fünf und sechs Prozent.

Grahmann bot Leipzig erneut eine Kooperation an. Altenburg könne Flüge abfertigen, die während der Zeit des Leipziger Nachtflugverbotes ausweichen. Außerdem könnten laute Propeller-Maschinen in Altenburg landen. "Vielleicht hilft der Wechsel des Ministerpräsidenten in Sachsen, dass wir künftig an einem Strang ziehen statt uns durch die Instanzen zu klagen", sagte Grahmann. Seite Thüringen

Ostthüringer Zeitung