Ganz oben auf der Richter-Skala

02.09.2008 / Lokalausgabe

STEFANIE MÄNNCHEN WEEZE.
Ein musikalisches Erdbeben erschütterte Samstag-Nacht die Gemüter der Kreis-Bewohner. Bis 8 Uhr morgens vibrierten die Betten. Schuld daran war kein Erdrutsch, sondern das Q-Base-Techno-Festival auf dem Flughafen-Gelände. Beschwert hat sich jedoch niemand, wie Polizei-Pressesprecher Heinz van Baal angab. Das mag wohl daran liegen, dass viele gar nicht erst auf die Idee kamen, dass der Lärm bis in ihre Gemeinde durchdringen könnte. Erfolg hätten sie mit einer Beschwerde ohnehin nicht gehabt. Denn die Experten der Firma Peutz waren mit ihren Messgeräten vor Ort, um sicherzustellen, dass die Dezibel im zumutbaren Bereich blieben.

Im Gegensatz zu den Lautsprecherboxen verhielten sich die rund 22 000 Besucher ruhig. Lediglich kleine Rangeleien hätten die 150 Beamten, die im Einsatz waren, schlichten müssen. „Für ein Festival dieser Größe ist das erfreulich", so van Baal. Nicht zu vergessen seien jedoch die 40 Personen, die bei Einlasskontrollen wegen Drogenbesitzes auffielen. Acht Techno-Fans verloren ihren Führerschein, weil sie sich unter Drogen-Einfluss hinters Steuer gesetzt hatten.

Techno-Musik hört Flughafensprecher Holger Terhorst normalerweise nicht. „Aber ich habe mir das natürlich angeguckt", sagt er und schwärmt von der tollen Stimmung auf dem Event-Gelände. Doch nicht nur dort, im Nordwesten des Flughafens, hielten sich die Raver diesmal auf. Auch über dem Terminal lag ein Hauch von Techno-Stimmung, denn eine ganze Reihe der Gäste kam mit dem Flugzeug. Terhorst: „Das war eine internationale Veranstaltung." Mit Maschinen aus Skandinavien oder England seien die Musik-Fans angereist. Nicht mehr ganz so ausgelassen waren sie am nächsten Morgen. Nach durchtanzter Nacht hatten sich rund 150 von ihnen erschöpft im Terminal niedergelassen und auf den Rückflug gewartet. Beschwerden von anderen Fluggästen gab es laut Holger Terhorst keine.

16 STUNDEN TECHNO Zur 5. Auflage des Festivals reisten 120 europäische DJs an, die in zehn Areas auflegten. Für 16 Stunden Musik zahlten die Besucher 43,50 Euro. Flughafensprecher Holger Terhorst wünscht sich eine Fortsetzung im nächsten Jahr. „Das ist eine schöne Tradition" Die Fans lieben ihre Musik für den durchdringenden Bass. (Foto:Thomas Momsen)

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