Flughafengegner regen weitere Eilverfahren an

kreiskleve (nik) Auch nach der neuen Betriebsgenehmigung durch die Bezirksregierung geben sich die Flughafengegner nicht geschlagen. Bei der jüngsten Zusammenkunft in Winnekendonk kündigte Heike van Straelen an, wenn das Oberverwaltungsgericht nicht im Sinne der Aktionsgemeinschaft entscheide, werde das Verfahren weiter gehen. Die Flughafengegner würden gegen eine Nichtzulassung der Revision Beschwerde einlegen, so dass sich dann das Bundesverwaltungsgericht damit beschäftigen müsse.


Über das Vorgehen der Bezirksregierung, der sie vorwerfen, sich vom Druck des Billigfliegers Ryanair beeinflussen zu lassen, sind die Airport-Gegner empört. „Zur Strafe“ für die Bezirksregierung ermunterte einer aus der Gruppe die Bürger, neue Eilverfahren anzustrengen. Der Argwohn vieler Mitglieder der Aktionsgemeinschaft: Die Behörden ließen sich durch die entstandenen Arbeitsplätze zu sehr beeinflussen. Was sie außerdem wunderte: Nach Aussage von Heike van Straelen, die dies von ihrer Rechtsanwältin erfahren habe, lag dem Gericht bis Donnerstag die Schriftform der neuen Genehmigung nicht vor. Entsprechend könne die Kammer sich nicht eindeutig zum neuen Sachstand äußern.


Zur Veranstaltung kamen nicht nur unversöhnliche Flughafengegner, sondern auch besorgte Bürger, die um ihre Nachtruhe fürchten. Die „Ausnahme“ von der 22-Uhr-Regelung, dass nämlich relativ leise Home Carrier bis 23 Uhr starten und bis 23.30 Uhr landen dürfen (jeweils mit 30 Minuten Verspätungstoleranz), ärgert viele, schließlich flögen in Weeze überwiegend die dort stationierten Flugzeuge. Für die sämtlich die „Ausnahmegenehmigung“ gelte.


Die Flughafengegner kommen auch aus der weiteren Nachbarschaft. Einige nehmen an, dass der Flugbetrieb immer weiter zunimmt und es mit der Ruhe am Niederrhein bald ganz vorbei sei, andere wollen die Bündelung von Umweltbelastungen wie Müllverbrennung, Deponien, Auskiesung und Luftverkehr nicht hinnehmen.

rp-online