An sich selbst gescheitert Die Fluglärm-Gegner von „Stopp
Laarbruch“ haben sich jahrelang kämpferisch gegeben und sind dabei an sich
selbst gescheitert. Jene Gruppe, die auf ihrer Internetseite vom Vereinsziel
als „Stopp Laarbruch, ohne Kompromisse“ spricht, legt nun eine
180-Grad-Wendung aufs Parkett, für die sie einige der eigenen Mitglieder
scharf verurteilt hatte.
Zur Erinnerung: Im Jahr 2006 zerstritt sich der Vorstand der
Aktionsgemeinschaft, Ahmet Siegel trat nicht mehr an, Heike van Straelen
übernahm das Ruder. Sie ließ auf der Homepage verkünden: „Das kleine
Intermezzo im Jahre 2006, in dem kurzzeitig von einer handvoll Mitgliedern
eine ,Vereinbarungslösung’ gegebenenfalls für akzeptabel betrachtet wurde,
ist überwunden.“
Wir erinnern gerne weiter: Einer solchen Vereinbarungslösung, deretwegen es
wahre Grabenkämpfe innerhalb des Vereins gegeben hatte, haben nun die
restlichen Stopp-Laarbruch-Kämpfer zugestimmt. Das alleine wäre angesichts
der Aussichtslosigkeit ihres Kampfes gegen die Existenz des Airports
insofern verständlich, als es ums Geld geht. Die klagenden Mitglieder - sie
lassen sich an einer Hand abzählen, die stellvertretend für den Verein vor
Gericht ziehen - sorgen sich offenbar ums Geld. Wenn sie verlieren, müsste
der Verein für die gesamten Prozesskosten aufkommen - und die dürften
sechsstellig sein. Das Vertrauen in die Mitglieder, dass dann alle fürs
gemeinsame Ziel bezahlen und Tausender auf den Tisch legen, scheint nicht
groß zu sein.
Es geht dabei aber spannenderweise nicht nur um jenes Geld, das
möglicherweise verloren wäre, sondern man blickt neidisch auf das, was
andere bekommen haben. Der Verein, der jenen Mitgliedern, die vor Jahren
eine Kompromissbereitschaft angedeutet hatten, quasi Hochverrat unterstellte
und sie am liebsten geteert, gefedert und dann durchs Dorf gejagt hätte,
stellt sie erneut als unmoralisch dar: Diese beiden Ex-Kläger - sie sind
noch Mitglieder in der Aktionsgemeinschaft, ließen sich aber von anderen
Anwälten vertreten - hätten sich bereichert, indem sie früher auf ein
Angebot des Flughafens zur Einigung eingestiegen sind. Für die restlichen
Kläger blieben jetzt nur noch so etwas wie vierstellige Almosen übrig. War
da nicht noch was? Ach ja: Von Fluglärm spricht irgendwie gar keiner mehr.
CORINNA KUHS
rp-online
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